30 Jahre Kinderrechte

„Ich hab' Recht!“ - Die Kinderrechte werden 30

Vor 30 Jahren, am 20. November 1989, wurde die Konvention über die Rechte des Kindes der Vereinten Nationen beschlossen. Die Katholische Jungschar nimmt das Jubiläum „30 Jahre Kinderrechte“ zum Anlass, um auf die Kinderrechte aufmerksam zu machen.

Mit bunten Postkarten, Plakaten und dem Slogan „ich hab‘ Recht“ feiert die Katholische Jungschar das Jubiläum „30 Jahre Kinderrechte“ und weist auf die Notwendigkeit hin, Kinder und ihre Rechte zu achten. „Die Kinderrechte sind ein wichtiger Handlungsleitfaden in unserem täglichen Miteinander ebenso wie auf politischer Ebene.“, betont Stephanie Schebesch-Ruf, Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar. „Es ist uns als Katholische Jungschar ein wichtiges Anliegen, die Kinderrechte bekanntzumachen und umzusetzen, da sie die derzeitige Lebenssituation und späteren Möglichkeiten unserer Kinder maßgeblich verbessern, in Österreich und weltweit. Unsere Pflicht als Erwachsene ist es dafür zu sorgen, dass die Rechte von Kindern respektiert und eingehalten werden.“, so Schebesch-Ruf weiter.

Österreich hat sich dazu verpflichtet, alles zu tun, um Kinder und ihre Rechte zu schützen und gute Lebensbedingungen für Kinder zu gewährleisten. Ein Meilenstein war 2011 die Aufnahme einiger Kinderrechte in die Verfassung. Allerdings wurden bisher nur acht der insgesamt 54 Artikel der UN-Konvention in die österreichische Verfassung aufgenommen. „Die Katholische Jungschar fordert daher, alle Kinderrechte vorbehaltlos in allen Punkten in die österreichische Verfassung aufzunehmen. Dies wäre eine wichtige Aufwertung für die Kinderrechte in Österreich.“, betont Schebesch-Ruf.

Auch wenn viele der Kinderrechte ganz selbstverständlich klingen, so gibt es noch viele Baustellen. „Es ist erschreckend, dass in einem reichen Land wie Österreich etwa jedes fünfte Kind arm oder armutsgefährdet ist.“, erklärt Barbara Grüner, Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar. Kürzungen im Sozialsystem treffen sie besonders hart. Auch um die Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten ist es nicht immer gut bestellt. Viel zu selten werden Kinder gehört und ernst genommen, wenn es um wichtige Entscheidungen in ihrem Lebensumfeld geht. „Die Katholische Jungschar fordert die koalitionsverhandelnden Parteien auf, die Umsetzung der Kinderrechte auf die oberste Agenda zu setzen und sich dafür einzusetzen, dass alle Kinderrechte in Österreich und weltweit umgesetzt werden.“, so Grüner. „Dazu zählt auch ein entschlossener Einsatz für die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, die SDGs, denn Kinderrechte und die Bewältigung globaler Herausforderungen wie der Klimakrise müssen Hand in Hand gehen.“, so Grüner weiter.  

Zu einer der gravierendsten Kinderrechtsverletzungen zählt zweifelsohne ausbeuterische Kinderarbeit. Noch immer müssen weltweit 73 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Auch in Produkten, die wir hier in Österreich konsumieren, steckt Kinderarbeit: Im morgendlichen Kaffee, in der Tasse Kakao, in der Schokolade, im Wohnzimmerteppich, im Smartphone etc. „Um diesem Missstand ein Ende zu setzen, braucht es auch Gesetze, die eine bessere Kontrolle der Herstellungsbedingungen von Produkten verordnen.“, erklärt Schebesch-Ruf. „Wir fordern daher die ÖVP und die Grünen, die derzeit über eine Koalition verhandeln, auf, die gesetzlich verbindliche Verankerung von umfassenden menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten ins Regierungsprogramm aufzunehmen, damit die Kinderrechte für alle Kinder weltweit Realität werden.“, so Schebesch-Ruf abschließend.
 

Rund um den 20 November, den Internationalen Tag der Kinderrechte, finden in ganz Österreich Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Kinderrechte statt. Infos und alle Termine dazu finden sich auf der Website der Katholischen Jungschar: https://www.jungschar.at/jahreskreis/tag-der-kinderrechte/

Weitere Infos zur Kampagne Kinderarbeit Stoppen auf: www.kinderarbeitstoppen.at